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Stile
In der traditionellen Chinesischen Tuschemalerei gibt es zwei Stile:
den Xieyi-Stil (Beschreibung des Sinnes, freier Stil) und den
Gongbi-Stil (präzises Abmalen).
Bisher habe ich alle meine Bilder im freien Stil gemalt. Zunehmend
begeistert mich mich die Gongbi-Malerei. Es sind in jüngster Vergangenheit
sehr viele Bilder dazu entstanden (2023).
Ganz wichtig in der Chinesischen Tuschemalerei ist die Komposition
eines Bildes. Wenn ich ein Bild/Motiv, z.B. Mohn, male, muss ich vorher
genau überlegen, an welche Stelle ich das Zentrum des Bildes platziere.
Ich male an dieser Stelle mit sehr kräftigen Farben und mit gleicher, aber
schwächer werdender Pinselfüllung entsprechend von dieser Stelle ausgehend,
weiter. Um Tiefe-, Vordergrund- und Hintergrundwirkung zu erzielen ist es
ebenfalls wichtig, mit verwässerten Farben zu arbeiten. Ein weiteres wichtiges
Element der Chinesischen Tuschemalerie ist die Darstellung von "Gastgeber"
(z.B. Mohn) und "Gast" (z.B. Biene).
Wenn mein Bild fertig ist, tusche ich noch das Datum des Malens, bei größeren
Formaten noch ein Kalligraphie-Zeichen, z.B. Gingko, Herbst, Glück
etc. und nicht zuletzt positioniere ich noch meinen eigens für mich angefertigten
Stempel. Ein schönes, beglückendes Gefühl; erst jetzt ist das Bild - fast fertig.
Denn nun muss das Bild ca. 2 Wochen trocknen. Erst dann geht es in die Endphase.
Das Reispapier, auf dem ich meistens tusche, ist nach dem Trocknen sehr wellig,
uneben. So kann es nicht gerahmt werden (obwohl ich nicht selten im Internet,
Gaststätten etc. tolle Bilder im "Rohzustand" gerahmt entdecke).
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