Chinesische Tuschemalerei und auch das Kalligraphieren kann nicht zwischen Tür und Angel erledigt werden; das habe ich sehr schnell erkannt. Zunächst lasse ich die Musik leise erklingen, für mich schon eine liebgewonnene Einstimmung. Bevor ich mit dem Tuschen beginnen kann, bedarf es einiger Vorbereitungen. Die nötigen Utensilien, wie Filzunterlage, Pinsel, Pinselhalter, kleine weisse Teller, Tusche, Papier, Papierbeschwerer und Wassergläser, liegen nicht einfach bereit; ich platziere sie entsprechend, so hat alles einen mehr oder weniger festen Platz.

Während dieser Vorbereitungen überlege ich mir schon, welches Motiv ich gerne tuschen möchte, es sei denn, es liegen Bestellungen an, dann bleibt dafür weniger Freiraum. Dabei lasse ich mich durch Bücher, schöne selbstfotografierte Motive und zunehmend auch von meiner Phantasie und Vorstellungskraft inspirieren. Meist tusche ich ein Motiv mehrfach. Zum Einen zu Übungszwecken, zum Anderen, bis es mir gefällt. Dann wird alles wieder weggeräumt, die Pinsel ordentlich gesäubert und zum Trocknen liegen gelassen. Erst am nächsten Tag werden sie wieder in die Pinselmatte eingerollt.

Uns so vergehen unversehens mehrere Stunden, die jedoch für mich immer wieder nach Wiederholung "schreien"..

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